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Bürgermeister und die Energiewende auf der kommunalen Ebene

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist seit vielen Jahren auch in ländlichen Räumen ein wichtiges Thema. Wie dieser Transformationsprozess durch kommunalpolitische Akteure gesteuert wird, ist bislang noch nicht ausreichend erforscht. Der Bürgermeister und der Gemeinderat stellen dabei die zentralen Akteure dar, da sie nicht nur Entscheidungsträger, sondern auch während desgesamten Prozesses Ansprechpartner der Bürgerschaft sind. Das Forschungsvorhaben will anhand von Good Practice Beispielen zunächst die Handlungsnotwendigkeit und -möglichkeiten der Kommunalpolitik als Ausgangspunkt sowie den dadurch entstehenden kommunalpolitischen Prozess sowie das Zusammenwirken mit der Kommunalverwaltung der verschiedenen Ebenen (Kommune, Verwaltungsgemeinschaft, Kreis, etc.) analysieren. Dabei sollen hemmende und befähigende Faktoren zum Ausbau erneuerbarer Energien in ländlichen Räumen identifiziert werden, um daraus Potenziale für weitere Kommunen ableiten zu können.

Folgende Fragestellungen werden bearbeitet: Welche Rolle nehmen Bürgermeister und Gemeinderäte in der Energiewende in ländlichen Räumen ein (z.B. Steuerungsfunktion, Erklär-/Überzeugungsfunktion, Verhandlungen mit Investoren/Projektentwicklern, Koordination und Umsetzung der Verwaltungsabläufe etc.)? Wie ist der Ablauf des Prozesses von Idee über Umsetzung und welche Akteure sind daran beteiligt? Über welche Instrumente verfügt der Bürgermeister, um die Energiewende voran zu treiben/ zu steuern? Welche Ziele werden dabei verfolgt? Welche Bedingungen stellen kommunalpolitische Akteure (vor allem gegenüber Investoren, Firmen, Genossenschaften, etc.)? Welche Hürden existieren (Bürokratie, fehlende Verwaltungskapazitäten, Bürgerprotest, fehlende politische Mehrheit, Skepsis vor Änderung der Landschaft weg von Agrar- hin zu EE-Nutzung)? Inwiefern unterscheidet sich die Rolle des Bürgermeisters je nach Art und Umfang der Anlage (PV, Windenergie, Biogas, Hackschnitzel, Doppelnutzung mit Landwirtschaft) oder Beteiligungsmöglichkeiten der Kommune und Bevölkerung?

Die Ergebnisse des Projektes sollen für verschiedene Zielgruppen zugänglich gemacht werden: kommunalpolitische Akteure, Unternehmen, Einwohnenden und andere Teil der interessierten Öffentlichkeit sowie der Wissenschaft.

Förderung:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Projektleitung:
Prof. Dr. Jörg Bogumil, Lehrstuhl für öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik
Dr. David H. Gehne, Geschäftsführer Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR)

Mitarbeiterinnen:
Louisa-Anna Süß, M.A.
Hanna Schömann, M.A.

Laufzeit:
02/2025 - 01/2026