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ZEFIR Materialien

Rein digital, nur gelegentlich oder im Ausland

Freiwilliges, gemeinwohlorientiertes Engagement befindet sich im Wandel. Das Ehrenamt ist zwar nach wie vor die typische Form des Engagements, verliert aber an Bedeutung. Neue Formen, wie episodisches, also auf Ereignisse oder Projekte orientiertes, befristetes Engagement wie auch rein digitales Engagement sind auf dem Vormarsch. Wer geht einem Engagement in diesen neuen Formen nach? Welche Rolle spielt die soziale Herkunft, die Wahrnehmung und Einschätzung von Engagement und die Einbettung in soziale Netzwerke für allgemeines, für digitales und für episodisches Engagement? Der Bericht geht diesen Fragen nach. In seinem Mittelpunkt stehen die Ergebnisse einer standardisierten Befragung von jungen Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren in drei Landkreisen und zwei Großstädten. Es zeigen sich erfreulich hohe Engagementquoten wie auch typische Muster der favorisierten Engagementbereiche Sport/Bewegung, Kirche/Religionsgemeinschaft, Freizeit/Unterhaltung und Kultur/Musik. Drei von vier Engagierten betreiben ihr Engagement in einem institutionalisierten Rahmen (Verein, Verband, Interessenorganisation). Während eine von vier Personen einer informellen Gruppe oder Initiative angehört bzw. das Engagement allein ausübt. Ein kleiner, aber substanzieller Anteil (16-21%) betreibt das Engagement rein digital, z.B. als Tutorial, Podcast, Online-Kurs oder Wiki. Etwa jeder zweite Engagierte verfolgt ein episodisches Engagement, oftmals allerdings zusätzlich zu einem kontinuierlichen Engagement.

Informationen zur Konzeption und Durchführung der Befragung können dem Band 23 der ZEFIR-Materialien entnommen werden.

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Konzeption und Durchführung der UWE-Befragung 2021

UWE untersucht, ob und unter welchen Umständen sich Kinder und Jugendliche glücklich fühlen, wie gesund sie sich fühlen, wie es um ihr Selbstvertrauen, ihre Ängste, ihren Optimismus steht und von welchen Bedingungen und Ressourcen ihr Wohlbefinden abhängt. In der UWE-Studie werden Kinder und Jugendliche der siebten und neunten Klassen weiterführender Schulen über ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen in den Kontexten Familie, Schule und Wohnumgebung befragt. UWE ist ein in Deutschland bislang einzigartiges umfassendes Befragungsinstrument, das dabei hilft, ein tieferes Verständnis dafür zu bekommen, wie Kinder und Jugendliche in dieser Lebensphase ihre sozialen und räumlichen Kontexte erleben. Dieser Methodenbericht beschreibt die Konzeption und Durchführung der UWE-Befragung 2021. Die Daten sind bei GESIS (gesis.org) nach vorheriger Registrierung frei verfügbar.
Weitere UWE-Publikationen mit und vom ZEFIR:

Beckmann/Knüttel/Petermann/Stefes 2022:
The Role of Spatial Context in Shaping Adolescents’ Peer Relationships. In: Social Inclusion 10 (3). DOI: 10.17645/si.v10i3.5444

Gaffron/Knüttel/Petermann/Stefes 2022:
Aufwachsen an der Emscher. Ungleiche Voraussetzungen für das subjektive Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen? In Paetzel, Uli; Nellen, Dieter; Siedentop, Stefan (Hrsg.): Emscher 20 | 21+: Die neue Emscher kommt: Sozial-ökologischer Umbau einer regionalen Stadtlandschaft. pp. 172-175. Berlin, Boston: JOVIS Verlag GmbH. https://doi.org/10.1515/9783868597998

Knüttel/Stefes/Albrecht/Schwabe/Gaffron/Petermann 2021:
"Wie geht’s Dir? Ungleiche Voraussetzungen für das subjektive Wohlbefinden von Kindern in Familie, Schule und Stadtteil". Gütersloh

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Steuerung kommunaler Sozialleistungen im Kreis Recklinghausen

Kommunale Sozialpolitik hat eine große Bedeutung. Rund ein Viertel des kommunalen Personals ist hier beschäftigt und in ähnlicher Größenordnung bewegen sich die kommunalen Ausgaben dafür. Trotzdem führt die kommunale Sozialpolitik in der sozialpolitischen Debatte in Deutschland im Vergleich zur staatlichen Sozialpolitik ein Schattendasein. Dies liegt auch daran, dass die Kommunen gegenüber dem Bund und den Ländern „am kürzeren Hebel“ sitzen, wenn sie ihre inhaltlichen und finanziellen Wünsche vorbringen. Kommunale Sozialpolitik in Kreisen ist geprägt von einer komplexen Kompetenzverteilung zwischen Kreisebene und kreisangehörigen Städten sowie u.a. von verschiedenen Ämtern, dem Jobcenter, dem Landschaftsverband und den Wohlfahrtsverbänden.

Im Rahmen des Berichtes werden auf der Basis einer Darstellung des Forschungsstandes zu kommunalen Sozialleistungen die komplexe Verteilung der Zuständigkeiten im Kreis Recklinghausen und seinen zehn kreisangehörigen Städten untersucht und Anregungen zur Weiterentwicklung des Schnittstellenmanagements sowie der weiteren Implementation und Optimierungen des Konzeptes „Haus der sozialen Leistungen“ im Kreis formuliert. Zurückgegriffen wurde auf Dokumentenanalysen und Experteninterviews mit insgesamt 26 Akteuren aus der Kreisverwaltung Recklinghausen, den Kommunalverwaltungen der kreisangehörigen Städte, dem LWL und der Stadt München.

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Soziale Arbeit in transnationalen Sozialräumen, Ergebnisse aus Plovdiv-Stolipinivo

Seit nunmehr vierzehn Jahren sind Rumänien und Bulgarien Mitgliedstaaten der Europäischen Union und seit 2014 besteht die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für Staatsbürger*innen beider Länder. Nicht zuletzt durch die Freizügigkeitsregelungen, von denen auch Deutschland profitiert, kommen von Armut bedrohte Rom*nja aus beiden Staaten nach Deutschland, die in ihrer Heimat massiv diskriminiert werden und unter Perspektivlosigkeit leiden. Die vier in der vorliegenden Publikation zusammengetragenen Teilstudien wurden im bulgarischen Plovdiv-Stolipinovo durchgeführt, dem größten mehrheitlich von Rom*nja bewohnten Stadtteil in Bulgarien. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, die transnationale Lebenswelt in Plovdiv-Stolipinovo aus verschiedenen thematischen Blickwickeln zu analysieren und besser zu verstehen, um Wissen für die praktische Soziale Arbeit in Ankunftsgebieten Deutschlands zu generieren. Es fußt auf studentischen Projektarbeiten und Exkursionen, die am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster durchgeführt wurden sowie auf Ergebnissen des von der DFG geförderten Projekts „Gewaltbezogene Normen junger Männer in hochriskanten urbanen Stadtteilen“, das unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld angesiedelt war.
Die Veröffentlichung ist inhaltlich verknüpft mit den ZEFIR-Forschungsberichten
Band 3 Neuzuwanderer in städtischen Ankunftsgebieten und
Band 8 Global Social Work: Regionale und lokale Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa.

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Wege zur Metropole Ruhr

Die Studie „Wege zur Metropole Ruhr“ des Zentrums für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) schließt mit ihrem Forschungsdesign eine Lücke in der Regionalforschung des Ruhrgebiets. Die unter der Projektleitung von Prof. Dr. Jörg-Peter Schräpler entstandene und von der Stiftung Mercator geförderte Studie untersucht erstmals flächendeckend auf kleinräumiger Ebene den Einfluss des wirtschaftlichen und demografischen Strukturwandels in den Stadtteilen auf die Bildungs- und Teilhabechancen der Einwohnerinnen und Einwohner.
Methodisch geht die Studie neue Wege, indem sie den Zusammenhang von Sozialraum und Bildungschancen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Dazu wurden bei der Erstellung der Studie Daten der Volkszählungen 1961, 1970, 1987 und 2011, amtliche Schuldaten sowie zahlreiche Interviews mit Lehrer/-innen und Schulleiter/-innen genutzt. Darüber hinaus wird der gesellschaftliche Wandel aus dem Blickwinkel der Bevölkerung des Ruhrgebiets auf Basis der repräsentativen Längsschnittstudie SOEP untersucht.
Die Studie zeigt einen starken Zusammenhang zwischen dem Sozialraum der Grundschulen und der Übergangsquote zum Gymnasium auf. Wenn die Grundschulen in Bezirken liegen, die sich im Verlauf des Strukturwandels von Arbeitervierteln hin zu sozial benachteiligten Bezirken entwickelt haben, sind die Teilhabechancen der Kinder deutlich geringer als etwa in bürgerlichen Bezirken. Darüber hinaus zeigt sich, dass die deutschen Schüler wesentlich stärker von der Bildungsexpansion profitiert haben als Schüler ohne deutsche Staatsbürgerschaft.
Die besonderen Herausforderungen dieser benachteiligten Quartiere erfordern der Studie zufolge räumlich konzentrierte Maßnahmen. Insbesondere sollte eine stärkere Berücksichtigung des Sozialraums bei der Förderung der Schulen stattfinden. Eine Förderung der Schulen alleine wird jedoch nicht ausreichen, um die „Bildungslücke“ zwischen den sozial benachteiligten Bezirken und den bürgerlichen Quartieren zu verringern. Die Bemühungen um eine chancengerechte Bildungslandschaft müssen an eine sozialraumorientierte Sozialpolitik gekoppelt werden, um die Lebensverhältnisse in den benachteiligten Quartieren nachhaltig zu verbessern.
Die wissenschaftliche Studie wurde ergänzt durch das von der Brost-Stiftung geförderte Projekt "Heimat im Wandel", welches durch Fotografien identischer Objekte (1972 und heute) die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation des Ruhrgebiets anschaulich macht. Die zugehörige Ausstellung lief vom 16.09 bis zum 03.12.2017 im KUBUS im Haus Weitmar.

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Das kommunale Ehrenamt in NRW. Eine repräsentative Analyse unter besonderer Berücksichtigung des Nachteilsausgleichs kommunaler Mandatsträger bei flexiblen Arbeitszeiten

Der typische kommunale Mandatsträger ist männlich, über 55 Jahre und hoch gebildet. Der Frauenanteil ist mit 26,7 % in den Städten und 29,4 % in den Kreisen immer noch gering. Zu diesem Schluss kommt eine wissenschaftliche Untersuchung im Auftrag des ehemaligen Ministeriums für Inneres und Kommunales. In einer der größten Befragungen von Rats- und Kreistagsmitgliedern in der Bundesrepublik Deutschland wurden im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen 2.283 kommunale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus 44 Städten und Gemeinden und sechs Landkreisen zu ihrer Mandatsausübung und zu Handlungsnotwendigkeiten im kommunalen Ehrenamt befragt. Rund 61 % von ihnen nutzten die Möglichkeit zur Rückantwort.

Professor Dr. Jörg Bogumil von der Ruhr-Universität Bochum legte nun gemeinsam mit Dr. David Gehne und Benjamin Garske den Bericht über die wissenschaftliche Untersuchung vor. Die Ergebnisse bestätigen laut Prof. Bogumil zudem, dass die Kommunalpolitik in Nordrhein-Westfalen vor allem in den größeren Städten von Parteien geprägt ist. Trotzdem wird das Verhältnis zwischen der Kommunalvertretung und den direkt gewählten OB, BM und Landräten als gut angesehen. Der Zeitaufwand für die ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht unbeträchtlich und in den größeren Städten geht er zumindest bei den Personen mit mehreren Funktionen in Richtung einer Halbtagsstelle. 

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung legt die Ergebnisse dem im Mai 2017 neu gewählten Landtag zur weiteren Beratung vor.

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Räumliche Konfiguration der Bildungschancen. Segregation und Bildungsdisparitäten am Übergang in die weiterführenden Schulen im Agglomerationsraum Ruhrgebiet

Die räumliche Ungleichverteilung der Wohnorte verschiedenster Bevölkerungsgruppen innerhalb der Städte, die sogenannte Segregation, ist ein klassisches Forschungsfeld der Geografie und der Stadtsoziologie. Dabei werden vor allem ethnische Aspekte und die Trennung zwischen „armen“ und „reichen“ Stadtgebieten thematisiert. Bildungsaspekte werden in diesem Kontext zumeist nur am Rande berücksichtigt. Als eigenständiges Segregationsthema spielt Bildung in der Segregationsforschung bisher keine relevante Rolle.
Die vorliegende Arbeit greift das Thema der Bildungssegregation auf und befasst sich mit kleinräumigen Strukturen und Entwicklungen der Bildungsbeteiligung in 14 Kernstädten des Ruhrgebiets. Dabei interessiert, wie stark sozialräumliche Strukturen in Städten mit der Bildungsbeteiligung der Bevölkerung zusammenhängen und welchen Einfluss das Angebot von Bildungseinrichtungen auf Bildungsentscheidungen hat. Im Fokus steht die klein- und sozialräumliche Analyse des Übergangs von der Grundschule auf die weiterführenden Schulformen. 

Die vorliegende Arbeit wurde von der Fakultät für Geowissenschaften der Ruhr-Universität Bochum im Jahr 2013 als Dissertation angenommen. Sie entstand im Rahmen des BMBF-Projekts „Ansatz für ein kleinräumiges Bildungsmonitoring – Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen sozialräumlicher Differenzierung und Bildungsbe(nach)teiligung.“ Das Projekt gehörte zum Rahmenprogramm des BMBF zur Förderung der empirischen Bildungsforschung und war als Promotionsförderung für Nachwuchswissenschaftler/-innen konzipiert. Die Projektbearbeitung fand unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier (ZEFIR) statt.

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Familiengerechte Kommunen - Gemeindetypisierung familienrelevanter Rahmenbedingungen in nordrhein-westfälischen Kommunen

Das „Audit familiengerechte Kommunen“ dient als Instrument zur qualitativen Messung von Familiengerechtigkeit in nordrheinwestfälischen Kommunen. Ein Hauptziel ist es, Kommunen in Nordrhein-Westfalen in ihren familienpolitischen Aktivitäten zu unterstützen, ein nachhaltiges Engagement für Familien zu fördern sowie das Lernen vor Ort und die Entwicklungen familienpolitischer Aktivitäten vor Ort zu ermöglichen. 

Ein grundsätzliches Problem eines solchen Audits ist die Definition von Analysekriterien zur Zertifikatsvergabe, die den unterschiedlichen Ausgangslagen der Familien, der Kommunen und der Familienpolitik vor Ort gerecht werden können. Insbesondere die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Familien und daraus erwachsende differenzierte familienpolitische Bedarfe machen die Bewertung familienpolitischer Aktivitäten in den Kommunen schwierig. Benchmarkings und Rankings von Gemeinden wirken hier oft kontraproduktiv. Ein möglicher Weg um Ungleiches vergleichbar zu machen, ist die Bildung kommunaler Cluster bzw. Gemeindegruppen (d.h. die Zusammenfassung von Kommunen mit ähnlicher wirtschaftlicher bzw. sozialer Ausgangslage zu Typen), die im Vorfeld der Bewertung durchgeführt wird und die in die Auditierungsaktivitäten einbezogen werden kann.  

In dieser Studie wird eine solche Typisierung auf Basis der Daten des Wegweisers Kommune der Bertelsmann Stiftung für die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 5.000 Einwohnern vorgestellt.

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ZEFIR Forschungsberichte

Angelika Engelbert / Vanessa Gaffron / Katrin Linde

Familienbüros in Nordrhein-Westfalen. Verbreitung, Aufgaben und Erfolgsbedingungen

ZEFIR-Forschungsbericht Band 10

Familien haben viele Aufgaben – und sie brauchen bei der Erfüllung dieser Aufgaben Hilfe und Unterstützung. In den Kommunen gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, Angeboten und Einrichtungen, die genau das bieten. Das Spektrum der Angebote ist breit und in jeder Kommune stellt sich die Lage anders dar, so dass ein Überblick oft sogar den Fachleuten schwer fällt.
Für eine bedarfsgerechte Nutzung vorhandener Unterstützungsangebote sind Informationen wichtig, die Familien Orientierung geben und den Zugang erleichtern. Eine Vernetzung der Akteure und funktionierende Kooperationen sind dafür unverzichtbar. Um dies zu erreichen, wurden in vielen Kommunen strukturelle Lösungen angegangen. Eine relativ neue Form der Institutionalisierung von vernetzenden und/oder beratenden Aufgaben sind seit einigen Jahren kommunale Stellen, die in der Regel als Familienbüro bezeichnet werden.
Welche Aufgaben haben diese Familienbüros? Welche Erfolge haben sie erzielen können und welche Voraussetzungen sind hierfür entscheidend? Diese und weitere Fragen beantwortet die Studie mit Blick auf Familienbüros in Nordrhein-Westfalen.

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Jörg Bogumil / David H. Gehne / Benjamin Garske / Marc Seuberlich / Jonas Hafner

Auswirkungen der Aufhebung der kommunalen Sperrklausel auf das kommunalpolitische Entscheidungssystem in Nordrhein-Westfalen. Wissenschaftliches Gutachten erstellt im Auftrag der SPD-Landtagsfraktion

ZEFIR-Forschungsbericht Band 9

Im Rahmen der aktuellen Beratungen des Landtags NRW wurden im Auftrag der SPD-Landtagsfraktion alle (Ober-)Bürgermeister in Städten in NRW mit mehr als 25.000 Einwohnern und alle Landräte zu Arbeitsbedingungen und Funktionsfähigkeit der Kommunalvertretungen befragt. Die Ergebnisse der Befragung werden ergänzt durch eine ausführliche Analyse der Ratswahlergebnisse seit 1999, die vor allem die stark gewachsene Fragmentierung der Kommunalvertretungen seit Abschaffung der Sperrklausel zeigt. Aufgrund der hier präsentierten Ergebnisse ist die Einführung einer kommunalen Sperrklausel von 3% bei Rats- und Kreistagswahlen in NRW aus der Sicht der Autoren zwingend erforderlich. Nordrhein-Westfälische Kommunen - insbesondere die Großstädte - sind aufgrund landesspezifischer Besonderheiten konkurrenzdemokratisch strukturiert und dies bringt bei der empirisch nachgewiesenen stark zugenommenen Fragmentierung der Räte erhebliche Funktionsstörungen mit sich.

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Banu Citlak / Sebastian Kurtenbach / David H. Gehne (Hrsg.)

Global Social Work: Regionale und lokale Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa. Dokumentation der internationalen Tagung vom 28.02.2014 an der Fachhochschule Dortmund

ZEFIR-Forschungsbericht Band 8

Auch wenn die armutsgeprägte Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland seit 2007 quantitativ ein relativ geringes Ausmaß an der gesamten Zuwanderung aus diesen Ländern ausmacht, hat sie nicht nur eine mediale Debatte ausgelöst, sondern stellt auch Stadtforschung und Soziale Arbeit vor neue, grundlegende Herausforderungen. In wenigen Stadtteilen beispielweise in Duisburg, Mannheim, Köln, Gelsenkirchen oder Dortmund gleichen sich die Berichte über die Neuzuwanderung, die geprägt sind von problematischen Wohnverhältnissen, prekären Arbeitsmöglichkeiten, mangelnder Gesundheitsversorgung und überforderten Nachbarschaften. Soziale Arbeit, lokale Politik und die lokale Zivilgesellschaft müssen gemeinsam Lösungen für ein gelingendes Zusammenleben finden.

Vor diesem Hintergrund richtete das ZEFIR gemeinsam mit der FH Dortmund eine internationale Fachtagung in Dortmund mit dem Titel „Global Social Work: Regionale und lokale Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa“ aus. Die Vorträge der Expertinnen und Experten aus Deutschland und Bulgarien sind in diesem Werkstattbericht dokumentiert.

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Klaus Peter Strohmeier / David H. Gehne / Sebastian Kurtenbach unter Mitarbeit von Marco Förster

Kleinräumige Segregationseffekte von Bergwerksstilllegungen im Ruhrgebiet am Beispiel ausgewählter Kommunen

ZEFIR-Forschungsbericht Band 7

Die in Kooperation mit der RAG Stiftung und dem Institut für soziale Bewegungen entstandene Studie zu kleinräumigen Effekten von Zechenstandortschließungen untersucht die langfristigen sozialen Wirkungen des Wegfalls einfacher industrieller Arbeitsplätze auf die nahräumliche Umgebung am Beispiel der Fallstädte Gelsenkirchen, Essen und Herten.
Bergwerksstilllegungen in der Region mögen regionale Prozesse von Abwanderung, Arbeitslosigkeit und Verarmung ausgelöst bzw. beschleunigt haben. Einen kleinräumig isolierbaren Effekt auf die einzelnen Stadtteile, die zuvor vom Bergbau geprägt waren, hat es aber im Ergebnis unserer Untersuchungen in der Spätphase des Bergbaus nicht gegeben. Vielmehr treten diese aufgrund der Entkoppelung von Wohn- und Arbeitsort zeitlich verzögert auf, wenn nicht in die nachwachsende Generation in solchen Quartieren investiert wird.

 

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Angelika Engelbert / Vanessa Gaffron

Alleinerziehende in Nordrhein-Westfalen. Ünterstützungsbedarfe und Unterstützungsmöglichkeiten

ZEFIR-Forschungsbericht Band 6

Diese vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) geförderte Studie zeigt die Lebenssituation und Unterstützungsbedarfe von Alleinerziehenden in NRW auf. Dies geschieht vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes und auf Basis erstmaliger Auswertungen des integrierten Datensatzes der „kommunalen Familienberichterstattung in Nordrhein-Westfalen“.

Vor diesem Hintergrund werden die faktischen Unterstützungsangebote für Alleinerziehende, insbesondere auf lokaler Ebene, vorgestellt und Beispiele guter Praxis beschrieben.

Als Fazit werden Angebotslücken in Bezug auf die festgestellten Unterstützungsbedarfe genannt und mögliche Ansatzpunkte für eine kommunale Politik für Alleinerziehende aufgeführt. Sinnvolle landespolitische Schwerpunkte einer Förderung und Unterstützung dieser lokalen Politikansätze beschließen diese Studie, in die auch die Ergebnisse einer Fachtagung mit 70 Fachleuten aus kommunalen Ämtern, Jobcentern und weiteren familienpolitisch relevanten Einrichtungen Eingang gefunden haben.

 

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Christian Dudel / Marvin Garbuszus / Nottburga Ott / Martin Werding

Überprüfung der Verteilungsschlüssel zur Ermittlung von Regelbedarfen auf Basis der EVS2008

ZEFIR-Forschungsbericht Band 5

Existenzsichernde Sozialleistungen werden in Deutschland seit 1990 mit einem Statistik-Modell bemessen. Der Gesetzgeber hat das BMAS beauftragt, die Verfahren zu überprüfen und weiterzuentwickeln, die dabei seit 2011 für die Ermittlung der Regelbedarfe von Kinder und Jugendlichen sowie von Erwachsenen in Mehr-Personenhaushalten verwendet werden (§ 10 RBEG). Die Studie dient als Grundlage für die Einlösung dieses Auftrags. Die Autoren analysieren mit Hilfe empirisch-statistischer Verfahren, die dem aktuellen Forschungsstand entsprechen, das Verbrauchsverhalten von Haushalten verschiedener Größe, die über ein nied-riges, aber bedarfsdeckendes Einkommen verfügen und ein vergleichbares Wohlfahrtsniveau erreichen. Auf dieser Basis untersuchen sie die relativen zusätzlichen Bedarfe größerer Haus-halte für den gesamten, regelbedarfsrelevanten Verbrauch sowie für einzelne Gütergruppen.
Die Ergebnisse führen zu zusätzlichen Bedarfen für weitere Personen im Haushalt, die annähernd denen aufgrund des momentan angewandten Verfahrens entsprechen. Allerdings ließe sich mit Hilfe der im Rahmen des Forschungsauftrags entwickelten Verfahren ein alternativer Ansatz zur Ermittlung konsistenterer Verteilungsgewichte für die verschiedenen Haushalts-mitglieder auf der Basis des regelbedarfsrelevanten Gesamtverbrauchs von Mehr-Personen-Haushalten aufstellen.


Der Bericht basiert auf einem Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Anhang zum Forschungsbericht  

 
 
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Maren Hilke

Wie arme Kinder die Unterstadt erleben

ZEFIR-Forschungsbericht Band 4

Das Aufwachsen in unterschiedlichen Sozialräumen der Stadt eröffnet Kindern und Jugendlichen, deren alltägliches Leben in begrenzten Räumen stattfindet, unterschiedliche Chancen und beeinflusst ihr Kinderleben. Maren Hilkes Studie "Wie arme Kinder die Unterstadt erleben. Ungleiche Kindheiten und städtischer Raum in Oberhausen und Windhoek" untersucht auf der Grundlage von Feldforschungen in Oberhausen und Windhoek, ob es Gemeinsamkeiten im Erleben von Kindern in den armen Vierteln der Städte gibt. Ziel der Untersuchung war es, die Umwelt und die damit verbundenen Lebenssituationen aus der Perspektive der Kinder darzustellen und sie nicht nur als Objekte sondern auch als Subjekte in die Forschung mit einzubeziehen. Unter Berücksichtigung der besonderen Ansprüche der Kinder, als Zielgruppe der Untersuchung, wurde zur Datengewinnung eine Methodentriangulation von Fotointerview, Fotobefragung und Gruppendiskussionsverfahren angewandt.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die sozialkonstruierten Räume vergleichbare Effekte auf die Lebenswelt der Kinder haben. Unabhängig von den unterschiedlichen gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen, können deutliche Gemeinsamkeiten in der Bewertung der Unterstadt in Oberhausen und Windhoek aufgezeigt werden.
Die Feldforschungen fand im Rahmen zweier Lehrforschungsprojekte Prof. Strohmeiers statt.

 

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Sebastian Kurtenbach

Neuzuwanderer in städtischen Ankunftsgebieten. Rumänische und bulgarische Zuwanderer in der Dortmunder Nordstadt

ZEFIR-Forschungsbericht Band 3

Die Studie „Neuzuwanderer in städtischen Ankunftsgebieten. Rumänische und bulgarische Zuwanderer in der Dortmunder Nordstadt“ analysiert unter Berücksichtigung des Raumbezugs die Armutszuwanderung aus Rumänien und Bulgarien in die Dortmunder Nordstadt und greift damit ein aktuelles Thema, nicht nur für Dortmund, auf. Neben einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Interessengegenstand kommt ein Mehrmethodendesign zum Tragen. Dazu zählt die Verarbeitung kleinräumiger Daten der amtlichen Statistik, die Erhebung einschlägiger formeller Opportunitäten und strukturierte Beobachtungen zur Nutzung des öffentlichen Raums durch die Gruppe der Neuzuwanderer. Im Ergebnis zeigen sich weitreichende Einblicke in die raumabhängige Organisation von Migration.
Finanziert wurde die Studie wurde aus Eigenmitteln des Zentrums für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR).

 

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Evaluation von Beratungsangeboten für Familien und ältere Menschen in Niedersachsen

ZEFIR-Forschungsbericht Band 2

Das vorliegende Dokument präsentiert die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Evaluation von Beratungsangeboten für Familien und ältere Menschen in Niedersachsen“, das eine Analyse demografischer Eckdaten, eine repräsentative Haushaltsbefragung, eine Befragung von Beratungsstellen und Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Fachbereichsleitun-gen der Landkreise und Städte sowie qualitative Interviews mit (Nicht-)Nutzerinnen und (Nicht-)Nutzern von Beratungsangeboten umfasst.
An dieser vom Land Niedersachsen finanzierten Studie waren folgende Einrichtungen beteiligt:
Faktor Familie GmbH, Bochum
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG&AFS)
Zentrum Altern und Gesellschaft (ZAG), Universität Vechta
Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR), Ruhr-Universität Bochum
Die übergreifenden Abschnitte in diesem Bericht wurden von der LVG&AFS in Abstimmung mit den Projektpartnerinnen und -partnern erarbeitet.

Anhang zum Forschungsbericht  

 
 

 

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