Suffizientes Wohnen ist ein innovativer Ansatz der Flächenschonung und ein Lösungsbeitrag für ökologische (Klima- und Treibhausgasneutralität) und ökonomische (Bezahlbarkeit von Wohnraum) Herausforderungen in der Wohnungsversorgung insbesondere (aber nicht nur) in Großstädten und Wachstumsregionen. Ein wesentlicher Aspekt suffizienten Wohnens, der in diesem Projekt untersucht wird, bezieht sich auf das Auskommen mit kleineren und dennoch attraktiven Wohnungen, d.h. ohne Verlust an Lebensqualität. Das Projekt untersucht, unter welchen Bedingungen Haushalte bereit sind, kleinere Wohnungen zu akzeptieren.
Um diese Forschungsfrage beantworten zu können, wird erstens ein Datensatz realisierter Umzüge sekundäranalytisch ausgewertet, und zweitens eine standardisierte Befragung zur Messung von Wohnraumwünsche mittels eines Survey-Experiments durchgeführt. Die Sekundäranalyse zeigt Zusammenhänge zwischen geänderten Wohnbedingungen aufgrund des Umzugs und Veränderungen der Wohnzufriedenheit an (Wie ändert sich die Wohnzufriedenheit, wenn Haushalte in kleinere, gleichgroße oder größere Wohnungen ziehen?). Mit dem Survey-Experiment lässt sich aufzeigen, unter welchen Bedingungen Haushalte bereit sind, kleinere Wohnflächen zu akzeptieren. Beide Datengrundlagen werden differenziert für unterschiedliche Haushaltstypen, Wohnstatus (Miete/Eigentum) und räumliche Kontexte (Gemeindegrößenklasse und Regionstyp nach Stadt/Land und Strukturstärke/-schwäche) analysiert. Die Haushaltstypen unterscheiden sich in Einkommen, Anzahl der Personen, Lebensform und Lebensphase.
Aus den Analyseergebnissen sollten Reduktionspotentiale abgeleitet werden, die Hinweise auf zukünftig zu bauende bzw. umzubauende Wohnungen (Wohnfläche, Anzahl Wohnräume, Raumfläche pro Raum) geben. Die Ergebnisse werden in verschiedenen Publikationen und Kommunikationskanälen verbreitet, die verschiedene Adressatengruppen (Planer, Architekten, Immobilienwirtschaft, Kommunen, Verwaltungen, Wissenschaft) ansprechen.
Förderung:
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR)
Projektleitung:
Prof. Dr. Sören Petermann, Professur für Soziologie / Stadt und Region
Mitarbeiter:
Till Stefes
Laufzeit:
10/2025 - 05/2028